Verständliche Texte: So klappt´s auch mit dem Verkauf
10.08.2017
Jährlich untersuchen AMC und Communication Lab ausgewählte Dokumente der deutschen
Versicherer auf Verständlichkeit. Ein gut formulierter Text erleichtert die Arbeit des Vertriebs.
Um über die Annahme eines Antrages entscheiden
zu können, benötigen wir die Auskunft
vom Antragsteller, ob für die zu versichernden
Personen erhebliche Krankheiten, Gebrechen
oder Unfallfolgen vorliegen, aufgrund
derer in den letzten fünf Jahren ärztliche Beratungen
oder Behandlungen stattgefunden haben."
Alles klar? Ihnen vielleicht. Ihrem Kunden
sicher nicht. Fünf Satzteile mit sieben Informationseinheiten
in einem Satz sind einfach zu viel.
Leider sind solche Formulierungen keine Ausnahme.
Dazu kommen Begriffe wie „Schmerzausschaltung“,
„Absicherungsniveau“, „Schweigepflichtentbindungserklärungen“
oder „Desensibilisierungsmaßnahmen“,
die dem geneigten Leser
auch nicht allzu locker ins Hirn gehen.
Die Studienergebnisse der AMC Finanzmarkt
GmbH und der H&H Communication Lab GmbH
sind ernüchternd. Insgesamt wurden 100 OnlineProduktbeschreibungen
von 36 Versicherern analysiert.
Die Mehrheit der Texte ist überwiegend als
schwer bis sehr schwer verständlich einzustufen.
Woran es hapert
Viele Texte sind einfach aus Broschüren übernommen. Online funktioniert das nicht. Auf den Websites finden sich sehr häufig lange Sätze, Schachtelsätze und Sätze mit zu hohem Informationsgehalt. 50 oder mehr Wörter pro Satz sind keine Seltenheit. Allerdings sind schwer verständliche Produktbeschreibungen nicht zwangsläufig der Komplexität der Produkte geschuldet. Vielmehr sind sie Ergebnisse einer einschleichenden Betriebsblindheit und Folge der in der Branche liebgewonnenen Sprachgewohnheiten. Darauf sollten Sie achten
„Verständlichkeit ist ein Konzept der Einfachheit, aber noch lange kein einfaches Konzept“, bringt es Communication-Lab-Geschäftsführer Oliver Haug auf den Punkt. Hier einige Tipps für Ihren beruflichen Alltag:
Viele Texte sind einfach aus Broschüren übernommen. Online funktioniert das nicht. Auf den Websites finden sich sehr häufig lange Sätze, Schachtelsätze und Sätze mit zu hohem Informationsgehalt. 50 oder mehr Wörter pro Satz sind keine Seltenheit. Allerdings sind schwer verständliche Produktbeschreibungen nicht zwangsläufig der Komplexität der Produkte geschuldet. Vielmehr sind sie Ergebnisse einer einschleichenden Betriebsblindheit und Folge der in der Branche liebgewonnenen Sprachgewohnheiten. Darauf sollten Sie achten
„Verständlichkeit ist ein Konzept der Einfachheit, aber noch lange kein einfaches Konzept“, bringt es Communication-Lab-Geschäftsführer Oliver Haug auf den Punkt. Hier einige Tipps für Ihren beruflichen Alltag:
- Kürzen Sie lange Sätze: nicht mehr als 20 Wörter pro Satz.
- Versuchen Sie vor allem bei Online-Texten die Informationsdichte zu reduzieren: ein Gedanke pro Satz.
- Vermeiden Sie Passiv, wo möglich: nennen Sie die Handelnden, verwenden Sie eine aktive Sprache und sprechen Sie den Leser direkt an.
- Verzichten Sie auf den Nominalstil: setzen Sie Verben statt Substative ein.
- Lösen Sie lange zusammengesetzte Wörter auf, wenn möglich.
- Verzichten Sie auf unnötige Fachbegriffe und Fremdwörter. Wo sie nicht ersetzt werden können, sollten Fachbegriffe erklärt werden.
- Sorgen Sie für eine klare Gliederung und eine angenehme Lesbarkeit (Schriftgröße, kurze Absätze, Zwischenüberschriften).